Juli bis November 2023: Nachpflege von Magerrasen entlang der Diemel
Kalkmagerrasen sind traditionell meist durch Beweidung mit Schafen und Ziegen und ohne Einsatz von Dünger entstanden. Dadurch konnten sich sehr blüten- und insektenreiche Biotope etablieren. Inzwischen sind diese Standorte nicht mehr wirtschaftlich und verbuschen zunehmend.
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Im Rahmen des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens „Nachhaltige Renaturierung von Kalkmagerrasen in Zeiten des globalen Wandels“, das durch den Landkreis Kassel, Fachdienst Landschaftspflege sowie die Uni Osnabrück durchgeführt wurde, konnten im Diemel- und Warmetal ehemalige Magerrasenstandorte entbuscht werden, sodass eine Beweidung wieder möglich ist und sich der Artenreichtum etabliert. Die aktuelle Beweidung mit überwiegend Schafen und Ziegen wird über das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM) finanziert.
In den ersten Jahren nach einer Entbuschung reicht diese Beweidung an den meisten Standorten nicht aus, um die wieder austreibenden Gehölze zurückzudrängen. Deshalb organisierte und koordinierte der Landschaftspflegeverband Kassel e.V. in diesem Jahr von Juli bis November zusammen mit dem Fachdienst Landschaftspflege, finanziert durch den Landkreis Kassel (Untere Naturschutzbehörde) und das Regierungspräsidium Kassel, eine Nachpflege auf mehreren Standorten. Betroffen waren Teilflächen bei Hofgeismar, bei Liebenau-Lamerden, bei Trendelburg-Sielen und bei Trendelburg. Diese Nachpflege beinhaltet das Entfernen des frischen Stockausschlages, insbesondere von Schlehe und Hartriegel. Um die wiederaufkommenden Gehölze maximal zu schwächen, ist eine Nachpflege in den Sommermonaten günstig, das ging jedoch nur bei niedrigem Stockausschlag. Auf einigen Flächen war der Stockausschlag bereits wieder höher gewachsen, sodass wir entschieden haben, diese erst im Oktober und November nachzupflegen, um keine brütenden Vögel zu stören. Eingesetzt wurden Freischneider und eine ferngesteuerte Mulchraupe, um dem Stockausschlag zu Leibe zu rücken.
Nur mit Unterstützung der händischen Pflege können die Weidetiere die aufkommenden Gehölze kurzhalten bzw. die Pflege in den Griff bekommen. Eine händische Pflege sollte dann in den Folgejahren immer seltener nötig werden.
Wir bedanken uns für die Zusammenarbeit während der Nachpflegemaßnahmen bei den Bewirtschaftenden, den Eigentümer*innen, dem Fachdienst Landschaftspflege, dem Land Hessen für die Finanzierung und nicht zuletzt bei den Firmen, die Arbeiten durchgeführt haben!