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Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein Falter mit einem ungewöhnlichen Lebenszyklus. Der Falter fliegt ab Ende Juni und beginnt sofort mit der Paarung. Die Eier legt er ab Anfang bis Mitte Juli in die Blüten der Wirtspflanze, dem Großen Wiesenknopf. Hier frisst die Raupe ca. 1,5-2 Monate Blätter und Blüte. In seinem Raupenstadium ist jedoch nicht nur der Fraß an seiner Wirtspflanze entscheidend, sondern auch ab Mitte September die Fütterung durch seine Wirtsameise bzw. der Fraß an der Ameisenbrut. Die parasitische Lebensweise des Wiesenknopf-Ameisenbläulings wird aufgrund von zuckerhaltigen Sekreten der Raupe, ein Leckerbissen für die Ameisen, geduldet. 

Durch einen Rückgang des Lebensraums und der Habitat-Vernetzungen ist der Falter stark in seinem Überleben gefährdet. Sein Lebensraum sind artenreiche und gleichzeitig nährstoffarme Wiesen (Wiesenknopf-Glatthaferwiesen, Pfeifengraswiesen und Wiesenknopf-Silgenwiesen). Als vernetzende Habitate können aber auch Säume, Heckenränder und Gräben mit Bewuchs der Wirtspflanze dienen. Neben der vernetzenden Funktion spielen diese Randstrukturen eine wichtige Rolle bei der Wiederbesiedelung von Flächen, die für den Falter ungünstig genutzt wurden und auf denen die vorhandene Population ausgestorben ist.

Der Lebenszyklus

Maßnahmen, die die Art unterstützen

  • Anlage eines jährlich wechselnden Altgrasstreifens (mind. 10 % der Fläche; kompatibel mit Wiesenbrüterschutz)
  • Streifenmahd mit zwei unterschiedlichen Nutzungszeitpunkten (z.B. Anfang-Mitte Juni und Anfang-Mitte Juli; kompatibel mit Wiesenbrüterschutz)
  • Alternative zur Streifenmahd und zum Altgrasstreifen ist eine Mahd oder Beweidung vor dem 15. Juni und nach dem 15. September
  • Mähen statt Mulchen. Schnittgut von der Fläche abtransportieren (falls Mulchen unumgänglich ist ein Abtransport besonders wichtig)
  • Düngung  vermeiden, max. eine Erhaltungsdüngung durchführen
  • Säume möglichst erst ab Mitte September pflegen (kleine Veränderung, großer Effekt!); das Schnittgut abtransportieren.

Gründe für den Rückgang der Art

  • (Über-) Nutzung des Habitats in der Flug- und Fraßzeit des Falters/der Raupe (z.B. Trittschäden bei Beweidung, falscher Mahdzeitpunkt)
  • Überdüngung (Zufütterung von Weidetieren, hoher Tierbesatz, Geilstellen, Mulchen)
  • Wiederansaat/ Nachsaat von Grünland mit Saatgut, dass auf Leistung gezüchtet wurde
  • Nutzungsaufgabe/ Unternutzung
  • Entwässerung
  • Beseitigung von Säumen, Hecken und Gräben (Ausweichhabitate/Vernetzung für ausreichenden Genaustausch)

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