„Mehr Vernetzungsstrukturen schaffen und vorhandene Strukturen erhalten“, unter diesem Motto hat der Landschaftspflegeverband Landkreis Kassel e.V. (LPV) im Laufe des Jahres 2023 gemeinsam mit den beiden Kommunen Espenau und Immenhausen einen Projektantrag für ein Biotopverbundprojekt erarbeitet, der Anfang des Jahres bewilligt wurde.
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Ziel des Projektes ist die Schaffung eines Biotopverbundes durch Erhalt vorhandener Streuobstbestände und Hecken sowie die Neuanlage von Hecken und Saumstrukturen. Zielarten sind das Rebhuhn im Bereich der Saumstrukturen, der Gartenrotschwanz als Art, die sich gerne in Streuobstbeständen aufhält, und Neuntöter, Raubwürger und Haselmaus als Arten der Hecken und Säume. Erste Ideen entstanden in der AG Biodiversität der Gemeinde Espenau. Hier haben sich Landwirt*innen, Naturschützer*innen und die Gemeinde am runden Tisch Gedanken gemacht, wie Biodiversität ge-fördert werden kann. Der damals neu gegründete LPV konnte die Ideen aufgreifen, gemeinsam wei-terentwickeln und zum endgültigen Antrag bringen.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen der GAK (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“), welche durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie das Land Hessen finanziert wird. In dem Projekt, das sich über vier Jahre erstreckt, werden investive Maßnahmen zur Entwicklung von Streuobstbeständen, Hecken und Saumstrukturen umgesetzt. Koordiniert werden die Maßnahmen durch den LPV. Erste Umsetzungen haben bereits begonnen.
Im Bereich der Gemeinde Espenau liegt der Fokus bei der Obstbaumfreistellung und -sanierung (mehr als 300 Bäume inkl. Nachpflanzungen) sowie der Einsaat eines artenreichen Wiesenweges auf den Kannsteinen, Heckensanierung und der Pflanzung eines Heckenabschnittes. Da ein Biotopverbund nicht an Gemeindegrenzen aufhört, wurden weitere Flächen von Immenhausen mit berücksichtig sowie eine Obstbaumreihe, die in Espenau beginnt und auf vellmarer Gebiet endet. Auf dem Gebiet der Stadt Immenhausen liegt der Fokus auf der Obstbaumsanierung (ca. 200 Obstbäume inkl. Nachpflanzungen) in den Gemarkungen Immenhausen und Holzhausen.
Bereits in den vergangenen Monaten konnten erste Obstbäume im Januar und Februar 2024 freigestellt und mit den Instandsetzungsschnitten an den Obstbäumen im März und April gestartet werden. Die Obstbäume werden über mehrere Jahre Stück für Stück instandgesetzt, sodass massive Reaktionen der Bäume möglichst ausbleiben sollen. So werden die meisten Bäume über die Projekt-laufzeit mehrmals geschnitten. Ziel ist, dass die Bäume durch den Schnitt eine längere Lebensdauer erhalten, da Bruchgefährdung erkannt und durch den Schnitt verringert wird. Streuobstbestände können sehr artenreiche Lebensräume darstellen, da verschiedenste Tierarten auf den unterschiedlichen Ebenen leben (Boden, Wiese oder Weide, die Bäume selbst).